Freitag, 9. Juli 2010

Halli Hallo,
als ich das letzte Mal so richtig was geschrieben hab war ich ja noch in der Infektiologie. Alter Schwede, ich war richtig faul mit schreiben :-). Gelobe Besserung.

Vor 2 Tagen hab ich ja eine kleine Zusammenfassung der letzten 5 Wochen geschrieben. Jetzt werd ich ausführlicher. Katha und ich waren beide gleichzeitig im Emergency Room auf George Clooneys Spuren. Auf diese Weise haben wir viele Leute kennengelernt und auch viele verschiedene Patienten gesehen um auch einen ganz guten Einblick in die Seele vieler Amerikaner zu bekommen. Hin und wieder war das extrem lustig und interessant, manchmal aber auch extremst traurig. Manchmal frag ich mich obs auch in Deutschland soo viele Dumme Leute gibt. Ich glaub schon aber ganz fatal war die Finanznot der Patienten, die keine Geld haben sich manche Medikamente zu leisten und Versicherungen gibt es hier bekanntlich nicht führ jeden. Ich könnte jetzt einige Geschichten hier erzählen aber ich erzähl glaub ich nur ein Paar.
Da war zum Beispiel meine erste Nachtschicht. Das war verrückt. Als erstes kam ein Bewustloser rein, der auf Marcumar (sehr starke Blutverdünnung) ohne Helm Motorrad fährt und sich dabei ein bisschen den Kopf verbeult hat. Naja ihm gings nicht so gut. Kleine Ergänzung: Helmpflicht ist hier von Bundesstaaten geregelt. In Rhode Island muss der Fahrer keinen Helm tragen, aber der Beifahrer... Als nächstes kam der Motorradfahrer mit 3 Promille, der auch mit dem Gesicht gebremst hatte. Ich weiß nicht ob beide überlebt haben, aber das CT vom Gehirn der beiden hat eigentlich nur Matsch angezeigt. Mein nächster Patient kam völlig besoffen nach Hause und hatte seinen Schlüssel vergessen. Um reinzukommen hat er kurzer Hand sein Fenster eingetreten und sich dabei ein ca 10 cm langes und 1,5 cm breites Glasstück komplett in seiner Wade versenkt. Ich hab das ganze beteubt und ca. eine Stunde mit Pinzetten in seinem Bein gegraben bis wir es letzten Endes nach Erweiterung der Wunde mit einem Skalpell zu zweit rausholen konnten da es sich ziemlich verhakt hatte. Danach kamen noch 2 Geschwister die beide abgestochen wurden und beide mit einer Darmperforation davongekommen sind. Mein Oberarzt meinte dann zu mir: "Geh mal da rein und hör einfach nur zu, da lernst du mal das richtige Amerika kennen"
Ich habe aber auch viele nette Patienten gehabt mit denen ich viel gelacht hab, obwohl es ihnen zum Teil nicht so gut ging. Eine andere Patientin war Muslimin in Burka, die mir nicht die Hand geben durfte/wollte und die für die Untersuchung (Ohrschmerzen) nur das eine betreffende Ohr ausgepackt hat. Das war zwar sehr komisch, muss man aber respektieren. Ingesamt waren das abwechslungsreiche Wochen.

Seit einer Woche bin ich jetzt in der HNO Abteilung. Vielleicht wär das auch was für mich. Ich hab viele interessante OPs gesehen. Heute hab ich auch bei einer Gesichts-OP mitgemacht. Und das Feld ist eigentlich ziemlich interessant. Nebenbei bemittleiden mich alle seit Mittwoch, weil wir gegen die Spanier verloren haben. Aber da steht man ja drüber. So das wars mit Krankenhaus, es gibt nämlcih viel mehr Sachen, die wir hier noch erlebt haben.

Um Amerika erst richtig zu erleben muss man ja auch mal ne Waffe in der Hand gehabt haben. Wir waren deshalb mit Hans auf einer Shooting Range zum Tontauben schießen. Hat schon auch Spaß gemacht. Katha hatte danach erstmal ne Woche lang nen riesen blauen Fleck

...

Da ich vor ein paar Tagen nicht fertig geworden bin muss ich jetzt weitermachen. Mittlerweile ist es fast eine Woche später. Es ist absurd heiß und Moritz ist mittlerweile hier. Wir haben auch schon ein wenig Providence erkundet (ich kenns ja schon) aber ich muss leider jeden Tag um 7 arbeiten. Naja.

Weiter aber von dem, was ich sonst noch erlebt hatte. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben Wasserski gefahren und wir waren auch noch Tubing. Beim Tubing legt man sich auf einen aufgeblasenen großen Reifen und läßt sich vom Boot übers Wasser ziehen. Macht sau Bock aber geht tierisch auf die Arme, erst recht, wenn der Käpt'n versucht einen schön abzuwerfen.

Ich hab auch noch einen kleinen Bootstrip nach Nantucket Island gemacht. Hans hat für die Firma seines Vaters ein Boot dahin bringen müssen und ich bin mitgefahren. Hab einen Tag die Arbeit Arbeit sein lassen und bin mit dem Boot dahin gefahren. Wir haben ca 4 Stunden gebraucht und haben dannach den Tag in Nantucket genossen. Am Strand, an der Bar, im Eisladen... Nantucket ist die absolute Bonzeninsel aber auch von Touristen sehr geliebt. Nabendran ist Martha's Vineyard, auch eine Insel, auf der auch Obamas ihr Haus haben. Um diesen Tag noch abzurunden wurden wir von einem Kumpel unseres anderen Mitreisenden mit dem Flieger abgeholt. Unglaublicher Tag. Tiefflug über dem Hafen von Newport mit all den Schiffen. Einfach genial!

Vor 2 Wochen waren Katha und ich dann mit den neuen Assistenzärzten aus dem Emergency Department bei der 911 Zentrale und danach bei der Küstenwache. Sehr interessant aber viel besser war das Essen zum Mittagessen. Wir wurden von den Ärzten in "das" Restaurant in Newport eingeladen. Auf der Terasse direkt am Meer haben wir dann königlich gespeist :-) Man kann sichs hier schon gut gehen lassen!

Leider ist Hans mitlerweile weg. Vor gut 2 Wochen waren sind wir mit ihm nach Montreal gefahren um seine neue Wohnung zu beziehen. Montreal ist sehr Europäisch, es gibt sogar ne Fussgängerzone, und leigt sehr schön am St. Lorenz-Strom. Das Teil ist einfach unglaublich breit. Des weiteren gibts es dort eine sehr schöne "Altstadt" aber im Juli waren dort natürlich auch ein Haufen Touristen unterwegs.

Wir sind dann rechtzeitig wieder nach Providence gefahren um den amerikanischen Indipendenceday zu feiern. Wir waren am Abend am Strand und haben am Strand am offenen Feuer Hummer und Muscheln gemacht und ein richtig anständiges Feuerwerk angeschaut. Das beste war allerdings unser Feuerwerkspanzer :-)

Danach kam eine schmachvolle Woche. Halbfinale sei Dank! Naja danach wars wenigstens gut am Wochenende. Wir waren in Boston bei Marco und haben gegrillt und gefeiert. Wenigstens dritter in nem guten Spiel und nicht immer nur 1:0 :-) Jetzt muss ich aber los. Bin auf nen Barbecue eingeladen.
Bis dann
Gruß Niklas

P.S.: Fotos stell ich die Tage noch rein

Mittwoch, 7. Juli 2010

Status: vor dem Halbfinale

So,
endlich mal wieder Zeit um, was zu schreiben. Die Kurzzusammenfassung der letzen 4 Wochen ist folgende:
4 Wochen Emergencyroom, Ausflüge mit Booten und Privatflugzeug nach Nantucket Island und in Narrragansett Bay, eine Fahrt nach Montreal mit kleinen Umwegen und Independenceday am Strand mit Hummern und ganz viel Feuerwerk :-)

Seit gestern ist auch mein Bruder Moritz hier, deswegen hab ich heute erstmal arbeiten sein lassen und bin nach Boston gefahren zu Marco und wir schauen gleich das Halbfinale, hoffentlich wirds was!!

Heut abend muss ich aber wieder heim fahren, weil ich morgen wieder in die Klinik muss. Ich nehm mir dann im Zug mal nen bisl mehr Zeit und schreib ausführlicher. Fotos werden dann auch noch nachgereicht.
Grüße Niklas

Mittwoch, 2. Juni 2010

Von Hummern, Booten und Prozessionen

Oh man!
Schon wieder sind 3 Wochen rum und ich hab schon wieder nicths geschrieben. Tut mir Leid. Es ist grad 9 Uhr morgens und ich sitze im Krankenhaus, aber keiner ausser mir is hier. Ich frag mich grad ob ich was vercheckt hab. Aber eigentlicht nicht. Naja, jetzt kann ich wenigstens was schreiben.
Die letzten 3 Wochen waren ziemlich anstrengend. Unsere Electives gerade sind ziemlich gut. Katha ist in der Gastroenterologie und hat da auch schon endoskopiert. Ich hab grad Infektiologie und ich sehe grad einiges Spannendes. Von Syphilis bis Ehrlichiose und Hirnabszessen, alles sehr spannend. Dazu kommt auch immer wieder viel Zeit um 1:1 teaching zu haben. Seit ungefaehr einer Woche haben wir allerdings kaum Patienten (Sommerloch), sodass es jetzt leider auch manchmal ziemlich langweilig sein kann. Aber egal. Dafür kommt man früh nach Hause und kann die 30 Grad geniessen. Tut mir Leid das sagen zu müssen, wenn man auf das Wetter in Deutschland schaut.
Es war auf jeden Fall auch einiges los. Wir waren in Boston um dort das Champioinsleague-Finale anzuschauen. Darüber muss ich wohl nichts mehr sagen. Des weiteren ist Boston jetzt in den NBA Finals. Am Donnerstag ist gegen Los Angeles das erste von maximal 7 Spielen.
Dann war letzte Woche Graduation-Week. Das ist die Woche for der Graduation. Zu diesem Wochenende kommen alle möglichen Alumni der letzten 60 Jahre in die Stadt und natürlich auch die Eltern derer, die ihren Abschluss jetzt gemacht haben. Dazu kommt, dass alle Studenten nichts mehr zu tun haben. Ziemlich anstrengend fuer eine Woche nachts lange zu feiern und am morgen um 8 in der Klinik zu sein. Jedenfalls haben wir ein ziemliches Programm gehabt, von Barbecue (auf selbst gebauten ca 2m2 grossen Grills) und meinem ersten Hummer, Motorboot fahren, im Meer schwimmen…
Nicht zu vergessen die Fahrt im Partybus, die man eigentlich nur ausm Collegefilm kennt :-)
Am Freitag war dann Graduation Dance. Auf dem gesamten College Green waren Tanzflaechen und Bands eigentlich schon ziemlich cool, aber man ist die meiste Zeit damit beschaeftigt Leute zu finden und die Veranstaltung ist wie fast alles hier auch schon um 1 fertig gewesen. Naja war auf jeden Fall lustig.
Am Samstag kam Marco zu Besuch und wir waren das erste Mal beim Waterfire. Auf dem Wasser sind lauter schwimmende Koerbe in denen Feuer brennt. Eigentlich eine ziemlich gemütliche Stimmung. Erst recht wenn es abends noch schoen warm ist.
Sonntag war dann Graduation. Alle laufen in einer ewig langen Prozession durch das Haupttor und warden entlassen. Danach wird allen ihr Degree verliehen und in ihrer Robe die Kapuze aufgesetzt. Eigentlich ziemlich schade, dass sowas bei uns abgeschafft wurde. Naja muss man mit zurecht kommen!
Mittlerweile ist hier auch mal mein Betreuer gekommen. Ich mach mich mal an die Arbeit. Auf dass heute mehr los ist!
Grüße Niklas

P.S.: Das Bild ganz oben ist in Newport aufgenommen, als wir auf einer Party im Yachtclub eingeladen waren :-)

Dienstag, 18. Mai 2010

Da sind wir wieder!

Tach!

Es ist schon einiges her, seit ich was geschrieben hatte und ich hab jetzt endlich mal wieder etwas Zeit gefunden was zu erzählen. Die Kurzfassung ist folgende: Nachdem wir aus New Hampshire wiedergekommen sind, sind wir erstmal für eine Woche in New York gewesen, das war der Knaller!Danach haben Katha und ich jeweils ein neues Elective angefangen. Katha macht jetzt Gastroenterologie und ich mach Infektiologie.Diese Foto soll eine kleine Einstimmung auf New York sein. Wir sind nach New York eingeladen worden von Liz, die auch in Brown Medizin studiert und mit Katha in Psychiatrie war. Liz kommt aus New York und hat dort gerade ein Emergency Medicine Elective gemacht. Ihr Vater lernt gerade deutsch und hatte dementsprechend auch ein Interesse daran, dass wir kommen. Das Apartment in dem wir zu Gast waren war in der Upper East Side (79. Straße) direkt am East River, im 14. und 15. Stock. Das Foto hab ich abends auf der Dachterasse gemacht. Das war schon der Hammer. Auf dieser Terasse haben wir auch so manchen gemütlichen Abend verbracht. Am ersten Tag sind wir erstmal losgezogen um zu schauen was alles so los ist. Als wir dann am Empire State Building vorbei kamen und da keine Schlange war sind wir da auch gleich hoch gegangen.

Das War der Blick, der sich oben auftat. Das kuriose daran war, dass der Himmel klar war, als wir oben ankamen. Innerhalb von 5 Minuten ist dieser Sturm aufgezogen. 10 Minuten später war er wieder weg. Unglaublich...Wir haben uns danach erstmal noch mehr von der Stadt angeschaut, aber wir haben auch fast jeden Tag ne Pause im Central Park gebraucht. Denn generell ist New York einfach nur laut und soo viele Leute, dass das auch echt anstrengend ist. Auf dem Empire State selbst hatte man den Eindruck, dass man selbst in ca 300 m Höhe noch mehr die ganzen Klimaanlagen hört, als den Verkehr. Um den Tag abzurunden waren wir noch in Little Italy, China Town, Lower East side und Brooklyn Bridge. Das waren gefühlt gelaufene 15 km, was an den anderen Tagen nicht anders war.
Die nächsten Tage waren wir dann erstmal noch bei der Freiheitsstatue und auf Ellis Island. Die Ausstellung auf Ellis Island ist ziemlich gut, aber auch ziemlich ermüdend, wie man auf dem unteren Foto an Katha sieht :-)
New York ist auch eine unglaublich vielfältige Stadt. Manchmal läuft man 500 Meter und durchquert 3 verschiedene Viertel, die von Grund auf verschieden sind. Unf hier sind auch soo viele Leute, dass man sich auch manchmal fast verliert. Hier das Suchbild.Das Foto ist am Times Square aufgenommen, und man sieht, wenn man sich einmal im Kreis drehen, ungefähr so biele Menschen, wie in ganz Tübingen leben. Zumindest kommt es einem so vor. Wir sind dann natürlich auch noch die üblichen anderen Touri-Sachen besucht: Moma, Guggenheim Museum, Grand Central Station und vieles mehr.Um noch ein paar Leute neidisch zu machen hier noch ein Foto aus dem Apple-Store (auch Schrein genannt). IPhones sind langweilig :-)Jetzt ist wieder ziemlich viel Arbeit angesagt, aber darüber ein andermal. Zum Abschluss noch einmal der Mond von der Dachterasse aus und ein Foto von mir im Central Park.

Samstag, 1. Mai 2010

Ein Lebenszeichen

Hallo zusammen,
nach ungefähr einem Monat hier mal wieder ein kleiner Bericht. Mittlerweile sind schon 2 Monate um und die Zeit vergeht wie im Fluge. In den letzten 4 Wochen haben wir erst 2 Wochen Radiologie gehabt und in den letzten 2 Wochen Wilderness Medicine, ein Kurs, in dem es darum ging Medizin in der Wildniss zu lernen, also ohne die Hilfsmittel eines Krankenhauses oder Rettungswagens.
Aber nochmal von vorne: Ursprünglich wollten wir ja 4 Wochen Radiologie machen. In meinem Neurokurs wurde mir von anderen Studenten von Wilderness Medicine erzählt und ich wollte das gerne machen, war aber schon für Radiologie eingeteilt. Mit viel hin und her und einigen Diskussionen haben wir es dann geschafft noch für Wilderness Medicine eingeteilt zu werden. Glücklicherweise feierte der Kurs Premiere und war noch nicht bekannt, sodass noch 2 Plätze für Katha und mich frei waren.Nach nur einem Tag Radiologie stellte sich dann heraus, dass das eine sehr gute Entscheidung war. Radiologie war sooooo langweilig und man hat die ganze Zeit in zu gut klimatisierten Räumen gefroren. Naja die 2 Wochen gingen auch vorbei und zum Glück hat es dort keinen Interessiert ob man da war oder wann man gegangen ist. Man konnte die Freizeit dann super nutzen um Providence weiter zu erkunden oder zum Beispiel die Bayern Championsleague-Spiele anzuschauen die hier ja immer um 14.45 Uhr kamen.Wilderness Medicine war jedenfalls der Knaller! Die erste Woche war hart und anstrengend (Vorlesungen von morgens um 8 bis abends um 5) aber dafür hat die letzte Woche in New Hampshire entschädigt. Wir waren in einer Hütte ohne Wasser hier:
http://maps.google.com/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Randolph,+NH,+United+States&sll=44.367306,-71.282387&sspn=0.057676,0.154324&ie=UTF8&hq=&hnear=Randolph&ll=44.467111,-71.19278&spn=0.460625,1.234589&z=10&iwloc=AWir hatten in der Woche alles von Sonne bis Schnee. Sind in Flüssen geschwommen und im Tiefschnee gewandert und haben dabei noch einiges gelernt. Ich kann leider nicht so viele Fotos posten.
Seit gestern sind wir wieder in Providence und jetzt muss noch ein bisschen Wäsche gewaschen werden und morgen gehts dann nach New York für eine Woche.
Ich werde dann berichten

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern!

Hallo zusammen,
Betreff ist erstmal Programm! Wir haben hier zwar keine Feiertage an Ostern aber dafür haben wir um die 20 Grad und können gleich hoffentlich in kurzen Hosen im Park Ostereier suchen!
Am Freitag war mein letzter Tag in der Neuro. Schade eigentlich, weil alle waren echt nett und es hat viel Spaß gemacht. Auf dem Foto ist mein Team bei der Visite und natürlich die Studenten in ihren kurzen Küchengehilfenkitteln :-) Am Montag gehts mit Radiologie los.

Ich sitze grad im Zug von Boston nach Providence. Habe gestern Marco besucht. Da gestern das Spitzenspiel der Bundesliga war (SC Freiburg - VfL Bochum) war ich rechtzeitig in Boston, damit wir Sportschau schauen und danach noch selber zum Ball greifen konnten. Bei herrlichen midestens 20 Grad (hier natürlich 70 Grad) waren wir dann im Park kicken. Grossartig!
Marco hat im Übrigen auch eine wunderbare Dachterrasse, die gestern geschriehen hat: "Bitte grillt auf mir" Das war so penetrant, dass wir dann einen Grill gekauft haben und am Abend die Tag abgerundet haben. Der Grillabend hat mir dann aber auch die krasseste Fressnarkose meines Lebens verpasst. Ich glaub ich war in meinem Leben noch nicht so voll. Herrliche Steaks und Homemade Burger vom Grill - einfach lecker!

Ich hab dann hier auch noch eine kleine Geschichte die mir gestern passiert ist:
Am Donnerstag (vor 3 Tagen) hatten wir einen Patienten, über den wir uns noch amüsiert haben, weil er beim laufen nicht nach vorne schauen konnte sondern immer breitbeinig und mit Blick auf seine Füße gelaufen ist. Gestern hab ich ihn dann verstanden. Ich bin nach 4 Stunden Schlaf aufgestanden um nach Boston zu fahren. Während dem laufen hab ich Marco ne SMS geschrieben. Hab natürlich nicht geschaut geschaut wo ich hin lauf. Auf einmal bin ich volle Möhre gegen ein Verkehrsschild gelaufen. Aber nicht ich bin davon umgeflogen. Es gab einen großen Knall und das Verkehrsschild war k.o. am Boden :-) Gute Qualität wie so vieles anderes hier auch. Auf meinem weitern Weg zum Bahnhof bin ich glaub ich noch ungefähr 4 mal fast hingeflogen, weil auch im Gehweg unglaubliche Stufen und Schlaglöcher waren. Frei nach dem Motto "Einmal gebaut hält ewig und wird erst repariert wenn es komplett kaputt ist.
Naja mittlerweile bin ich fast in Providence und jetzt geh ich gleich Ostereier suchen!
Bericht folgt
Grüße Niklas

Mittwoch, 31. März 2010

Ja, uns gibts noch

Hallo zusammen,
nach langer Pause mal wieder ein Lebenszeichen von uns. Es ist viel passiert in der Zwischenzeit. Nachdem ich meine kleine Lebensmittelvergiftung überstanden hab (ich kann endlich wieder Burger essen!) Bin ich Mitte letzter Woche dann bei Katha ausgezogen und in mein neues Appartment gezogen. Hierzu eine kleine Annekdote, warum die USA das verschweinderischste Land der Welt sind:
Mein neues Zimmer ist in einem Haus mit Zentralheizung. Das ist schonmal voll gut. Die Heizung besteht allerdings aus einem Gebläse, das aus dem Boden kommt. Wie die Lüftung im Auto, kann man die Luke zuschieben oder auflassen. Jedenfalls hat das Gebläse alle 30 Sekunden für 10-15 Sekunden verstärkt geblasen, ziemlich warm. Resultat, das Zimmer hat tropische Klimaverhältnisse, wenn die Luke offen ist. Wenn die Luke zu ist, scheppert das ganze so laut, dass man dabei nicht schlafen kann. Resultat: Man muss die Luke offen lassen. Da zumindest ich bei tropischen Temperaturen nicht schlafen kann musste ich dann die Fenster aufmachen und zwar alle drei. Man heuzt also alles schön zum Fenster raus.
In meiner neuen Wohnung wohnt noch eine Chinesin und bis letzten Samstag haben hier noch 2 deutsche Medizinerinnnen aus Rostock gewohnt. Ich hab dann am Samstag auch noch gleich das Zimmer gewechselt. Das neue Zimmer ist voll gut und ich bin sehr zufrieden. Ich muss das nur noch mit dem Internet geregelt kriegen, aber dazu mehr in den nächsten Tagen. Noch hab ich Internet :-) Franz ist auch seit letztem Wochenende in Boston. Arme Katha ist jetzt ganz allein. Aber bis heute hatte sie ja noch Denis. Der ist aber heute zurückgeflogen.
Im Krankenhaus ist jetzt schon die letzte Woche Neuro bzw. Psyhciatrie für Katha. Die Zeit vergeht wie im Flug. Aber mittlerweile klappt eigentlich alles vom Ablauf und mit dem Englisch ganz gut. Ab nächster Woche sind wir dann in der Radiologie.
Wettermäßig ist das hier grad alles ziemlich krass. Hier regnets grad so viel wie seit über 70 Jahren nicht. In den letzten Tagen, konnten wir daher auch nicht so viel machen. Aber hier ist jedenfalls überall Land unter. Die Autobahn ist gesperrt, die Züge fahren zum Teil nicht mehr, die Schulen haben zum Teil zu!
So, das wars erstmal so weit. Bis Bald
Niklas

P.S.: Liebe Lisa, ich hab hier das passende Supermarktregal für dich fotografiert!

Mittwoch, 17. März 2010

Auch hier gibt es neue Topmodel

Servus!
Wir schauen grad mit unseren Mitbewohnern Americas next Topmodel und siehe da es ist fast noch schlimmer als in Deutschland. Die Models sind zwar genauso komisch aber sie schreiben noch hochfrequenter. Wie dem auch sei, ich hab auch die Deutsche Version überlebt.
Meine Patientin war heute noch da, aber sie hatte schon Morphine und Atemaussetzer von bis zu 1 min. Ich gehe nicht davon aus, dass sie morgen noch da ist :-(

Jetztg aber wieder zu den schönen Dingen im Leben! Ich hab heute ein kleines Rätsel:
Was ist in der Tüte auf dem Foto?


Na klar, das ist die obligatorische braune Papiertüte aus dem Liquor-Store. Ja, man darf hier kein Bier oder alkoholische Getränke außerhalb der braunen Tüte tragen. Also die hier mit ner brauenen Tüte rumlaufen...
haben sicher Gummibärchen dabei :-)
Bin jetzt aber auch ziemlich fertig. Hab heute meinen Mietvertrag unterschrieben. Am Samstag zieh ich um. Bin auch in der Früh- und Mittagsbesprechung jeweils eingeschlafen, daher geh ich heut glaub früh pennen.
Machts gut
Niklas

Dienstag, 16. März 2010

Medizin ist auch traurig

Hallo zusammen,
heute war ein eher trauriger Tag. Es scheint zwar das erste mal seit fast einer Woche die Sonne und man kann wieder die kurzen Hosen rausholen, allerdings hab ich auch heute die traurige Seite der Medizin kennengelernt.
Momentan bin ich in der Neurologie im Konsilteam. Jeden Tag bekommen wir eine Liste an Patienten, die wir untersuchen müssen und dann eine Empfehlung aussprechen. Heute bekam ich eine 70 jährige Patientin zugewiesen, die ich dann am Vormittag untersuchen muste um sie am Nachmittag auf der Visite mit dem Oberarzt vorzustellen. Bei der Anamnese stellte sich heraus, dass meine Patientin Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) hat. Für die, dies nicht wissen: ALS ist eine Erkrankung der Nervenzellen, die die Muskeln innervieren. Diese Nerven gehen mit der Zeit kaputt und die Patienten können sich bei vollem Bewusstsein und normaler Empfindung nicht mehr Bewegen und irgendwann nicht mehr atmen. Stephen Hawking hatte seiner Zeit ALS.
Jedenfalls war meine Patientin in einem Stadium, in dem die Atmung anfing nicht mehr richtig zu funktionieren. Sie konnte auch kaum mehr sprechen, weil das schon zu anstrengend war. Jedenfalls war sie körperlich in einer sehr schlechten Verwassung, da sie wahrscheinlich auch noch eine Harnwegsinfektion hat. Auf Grund der schlechten Atmung war ihr CO2-Wert ziemlich hoch und sie war schon relativ verwirrt deswegen.
Am Nachmittag nachdem ich die Patientin vorgestellt hatte ging es im Gespräch mit der Patientin darum, was passiert, wenn sie langsam das Bewusstsein verliert und nicht mehr ausreichend atmet. Das Konsilteam war auch dabei und fast alle hatten rote Augen, weil einfach die Entscheidung nicht mehr intubiert oder reanimiert zu werden doch ziemlich hart ist, erst recht, wenn die Familie nebendran sitzt und auch beteiligt ist. Jedenfalls hat sie sich dafür entschieden keine weitern Beatmungshilfen zu bekommen und dann im Zweifelsfall mit Morphium sediert zu werden.
Alles in Allem sehr sehr traurig...
Naja beim nächsten Patienten nützt es dann wieder was, was wir machen.
Mal schauen ob sie morgen noch da ist.
Grüße Niklas

Sonntag, 14. März 2010

In Amerika regnets von unten

Hallo zusammen,
wir sitzen grad noch bei Marco in Boston und räumen die Überreste der Party auf. Wir haben grad schön gefrühstückt und schauen mit Wehmut aus dem Fenster. Es regnet in Strömen. Gestern auf dem Weg hierher sind wir innerhalb von 10 Minuten von oben bis unten nass geworden. In Boston nützt da auch kein Regenschirm, denn der Wind ist so stark, dass es quasi von unten regnet.
Wir sind auf jeden Fall um die halbe Welt geflogen um hier auf einer Party insgesamt 8 Tübinger zu treffen. Die Welt ist einfach zu klein.
Auf dem Foto ist übrigens Russ, das Vorbild für die nächsten Balkenwochen!

Jedenfalls haben wir Marcos Wohnung gut eingeweiht mit viel Jenga und netten Leuten. Jetzt müssen wir gleich wieder raus in den Regen um nach Providence zu fahren. Morgen beginnt dann die zweite Woche.
Da fällt mir auch noch eine kleine Geschichte aus der letzten Woche ein, die auch wieder typisch amerikanisch ist: Wir hatten nachmittags Zeit eine kurze Kaffeepause zu machen und ich war mit meinen Neurokollegen in der Cafeteria. Ich hab überlegt was ich trinke, Kaffee wollte ich nicht, davon hab ich immer gerade so viel, dass ich fast immer ne Kaffeevergiftung hab. Ich hab also in die Kühltheke geschaut und fand eine Trinkschokolade mit der Aufschrift "Whole Milk". Ich hab mich schon gefreut, da es hier ja allerhöchstens halb-fett Produkte gibt, sonst ist ja alles fett-frei. Ich hab mir das voller Vorfreude geholt und probiert und dachte "Schmeckt sehr cremig". Ich hab dann auf die Zutaten geschaut und ratet mal aus was Vollmilch in den USA besteht: Non-fat milk, cream. Alles klar. Die Amerikaner spinnen einfach nen bisl :-)
Grüße
Niklas

Donnerstag, 11. März 2010

Fast eine Woche Klinik...

Hallo Freunde der Sonne,
Ich hab seit heute wahrscheinlich ein Zimmer und das auch noch möbliert. Voll gut! Es is auch ziemlich ind er Nähe voin Katha. Wir lernen grad Vokabeln (Dr. House).
Jedenfalls sind wir jetzt fast eine Woche in der Klinik und lernen und arbeiten fleißig. Die Studenten haben hier nur Hüft-lange Kittel an, sodass sie eigentlich wie Küchengehilfen aussehen. Ich hab aber noch keinen. Wir machen demnächst ein Foto...
Auf jedenfall hab ichs grad ziemlich lässig. Ich fang zwar schon um 8 an aber ich bin auch nie nach 5 draußen. Katha fängt luxuriös erst um halb 9 an aber kommt dann aber auch erst um 6 oder später raus. Wie haben auch schon unsere eigenen Patienten und manchmal versteht man dann auch nicht was in den Köpfen von den Leuten hier abgeht. Aber naja, der Obama is ja grad dran da was zu richten.
So langsam gewöhnen wir uns auch an den Amerikanischen Lebensstil, aber es dauert wohl noch ein bisschen. Der Jetlag ist jetzt aber auch langsam überwunden. Aber das mit dem Essen wird wirklich schwer. Bisher wohnt Franz noch hier und macht fast jeden Abend lecker gesundes Essen. In der Cafeteria im Krankenhaus gibts nur überteuerten Salat oder schön ungesundes Zeug.
Naja wir berichten weiter. Am Wochenende gehts nach Boston, Marco feiert Wohnungseinweihung.
Grüße Niklas und Katha

Samstag, 6. März 2010

Die ersten Tage sind vorbei




Hallo Deutschland!
Wir sind nun hier schon ein paar Tage und hebn uns eigentlich gut eingelebt. Haben so ziemlich viel erledigt. Ich (Niklas) bin auch noch auf Wohnungssuche. Hatte dabei gestern auch eine Begegnung mit einem ca. 1 m großen weißem Boxer-Hund, der in einer Wohnung, die ich angeschaut hab, auf mich wartete.

Wir haben uns auch in den letzten Tagen mit unserem Klinikoutfit eingedeckt. Bei den Läden hier blickt man aber preistechnisch am Anfang überhaupt nicht durch, den überall stehen mehr sale-schilder als normale Preise. Sehr komisch, aber gut für den Geldbeutel. Meine Hosen waren letzten Endes von 80 $ auf 29$ runtergesetzt Kathas sogar auf 14$. Kein Wunder haben die ne Krise...

Wir gewöhnen uns auch langsam daran immer honey, my dear, darling oder was auch immer genannt zu werden. Ich hab auch gestern die 40-minütige Bekanntschafft mit der Hotline meiner Telefongesellschaft gemacht und dabei ca 100000 mal gehört, wie sehr sie sich freuen, dass ich ihr Kunde bin. Während man in der Warteschleife ist, hört man auch 1000000 mal "Your call is very important to us..." Hat man bei der anschließenden Beratung gemerkt...

Gestern waren wir das erste mal hier in nem Pub dort habe zumindest ich schonmal das Projekt 99 angefangen. Auf der Karte sind 99 Bier und man kriegt da so ne Karte, auf der jedes, das man getrunken hat abgeknipst wird. (siehe Foto) Man kriegt dann entsprechende Bonusgeschenke. Auf jeden Fall ein lustiges System.

Montag hat Katha ihren ersten Tag hier in der Psychiatrie ich in der Neurologie. Wir werden berichten wies ist. Sonst gehts uns soweit ganz gut, die Leute sind nett und das ist die Hauptsache.

Grüße
Niklas

P.S.: Lesetipp: http://www.amazon.de/%C3%9Cberleben-Amerika-ohne-unbescheiden-tiefgefroren/dp/3896673734/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1267884305&sr=1-2
Weil genau so isses!

Dienstag, 2. März 2010

Endlich angekommen

Hallo zusammen,
nachdem mein Gepäck heute ca. gefühlte 15 mal kontrolliert und gescannt wurde, bin ich in Boston angekommen. Katha ist ja schon seit 6 Tagen hier. Jedenfalls haben mich Marco (war so verabredet) und Katha (hat mich erfolgreich überrascht) am Flughafen abgeholt. Mittlerweile sind wir in Providence in Kathas Wohnung, ich such mir grad eine. Jedenfalls gibts die nächsten Tage einiges zu tun. Wir werden berichten.
Grüße Niklas

Samstag, 6. Februar 2010

Wir haben unser Visum!









Schon vor einer Woche waren wir in München und haben unser Visum beantragt. Mittlerweile ist es auch schon angekommen.
Fast pünktlich um 8 standen wir im Schnee vor dem Konsulat bei Minusgraden um erstmal fast eine Stunde draußen zu warten. Nur ein aufgeregte ungeduldige Chinese sorgte für Erheiterung. Nach einem "kräftigen schlock aus ihrerr Flasche, schmäckt necht nach Benzin oder?" und dem Securitycheck durften wir sogar rein. Niklas wurde auch prompt wieder rausgeschickt, weil das runtergeladene Formular fehlerhaft war. Zitat: Das ist necht ihre fehler aber wir könne das sou necht einscännen! Es blieb eine Stunde Zeit um in München ein Internetcafe zu suchen, das Formular auszufüllen und sich wieder in die Schlange vors Konsulat zu stellen.
Naja, letzten Endes hat alles funktioniert.
Den restlichen Teil des Wochenendes verbrachten wir in der Allianz Arena, bei ehemaligen Babysittern, in schlechten Theateraufführungen in Halle 7, viel Essen, viel schlafen und hin und wieder auch ein Kämpfchen.
Jetzt in Tübingen steht nun die letzte Semesterwoche an und dann gehts auch bald los!

Bis Bald
Niklas und Katha

Samstag, 23. Januar 2010

Blog eröffnet




Hallo zusammen,

Heute ist Sebs Geburtstag und wir sind hochoffiziell damit beschäftigt alles mögliche für Amerika vorzubereiten. Siehe Bilder :-) Tja Seb du siehst ja was wir gemacht haben.

Wir eröffnen also heute feierlich unseren Blog über unser Auslandssemester! Am 23.2. fliegt Katha und am 2.3. ich. Am Freitag gehts zum Spiessrutenlauf ins US Konsulat nach München mit 5 kg Papierformularen.

Wir halten euch alle auf dem laufenden

Grüße Katha und Niklas